Was für ein Ort. Das Projekt spielt an der Grenze zwischen innen und aussen, alt und neu, sichtbar und unsichtbar. Die malerische Schönheit des bäuerlichen Lebens paart sich mit modernem Komfort und der Weitsicht auf die Lenzerheide.
Die Alphütte Briula liegt oberhalb der Gemeinde Valbella auf einer Anhöhe in rund 1800 m ü.M. Die ursprüngliche Anlage besteht aus einem Kuhstall mit darüber liegendem Wohnteil und Heubühne, sowie einer angebauten Remise mit zwei unveränderten Knechtenkammern.
Der Wohnteil wurde einst durch das im Jahr 1906 gegründete Hotel Schweizerhof in Lenzerheide als Dépendance für Tagesausflüge mit Gästen aus aller Welt genutzt, um die frische Bergluft und die herrliche Fernsicht Richtung Julier und den Heidsee zu geniessen.
Das Gebäudeäussere blieben von den Sanierungs- und Erweiterungsmassnahmen unberührt, dies um den stimmigen Ort nicht zu verändern und gleichzeitig das innere Neue nicht Preis zu geben. Es entwickelte sich die Idee einer Erweiterung des Wohnraums nach innen, der sich durch ein neues Tor Richtung Süden zur Landschaft öffnet und so den Innenraum dem Aussenraum preis gibt.
«Der konsequente Element-Holzbau ermöglichte die Errichtung des Gebäudes in Zusammenarbeit mit der Familie und Freunden.»
– Christoph Cavigelli
Der neue Baukörper präsentiert sich mit seiner geometrischen Form prägnant wie auch distanziert zum Stall und spannt ein harmonisches Kraftfeld zwischen Halle und Skulptur auf. Die Raumanordnung im Innern bedient sich zwei orthogonal zueinander angelegten Sichtachsen, die die niedrige Raumhöhe mit räumlicher Grosszügigkeit paaren.
Das modern eingerichtete Maiensäss verfügt über zwei grosse Schlafzimmer, eine Schlafkammer mit zwei Kajütenbetten und einem grosszügiger Essbereich mit offener Küche und niedriger Stube, die durch den neuen Specksteinofen charakterisiert ist.
Publikationen
Der Innenraum wird zum Aussenraum. Die überhohe Schiebetüre in der Fassade eröffnet einen spektakulären Weitblick aus dem Innenraum in die weite Bergwelt.
Lichtspektakel. Das Sonnenlicht dringt durch die Holzstruktur mit offener Brettschalung in den Zwischenraum und zeichnet stets neue Lichtspuren auf den Bretterboden und die Sumpfkalkfassade des Neubaus.
Unerwartet lichtdurchflutet. Das doppelgeschossige Esszimmer eröffnet bei geöffnetem Tor eine grenzenlose Fernsicht in das Oberhalbstein.
Alt und Neu verschmilzt. Der alte Fachwerkträger des Heustalls blieb unberührt und gliedert den Neubau.
Die Skulptur im Stall. Der neue Baukörper präsentiert sich mit seiner geometrischen Form prägnant wie auch distanziert zum Stall und spannt ein harmonisches Kraftfeld zwischen Heustall und Kubus auf.
Heizen wie in alten Zeiten. Der Specksteinofen entsendet Wärme über das angrenzende Esszimmer mit Galerie und in die drei Schlafzimmer im oberen Stock
Projektinformationen |
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Projekt Umbau Maiensäss |
Baustart 2018 |
Bauende 2019 |
Projektumfang Architektur, Innenarchitektur, Gestalterische Leitung |
Arbeitsgattung |
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Bauleitung Christian Parpan |
Heizungs- und Sanitärinstallationen J. Simeon |
Bauingenieur Toni Cavigelli |
Zimmermanns- und Schreinerarbeiten Gebrüder Möhr AG |
Altholzmöblierung manum, Ralph Steiner |
Leuchtenlieferung Konigs |
Fotos Bruno Helbling |
Christoph Cavigelli
Architekt
christoph@cavigelli.com
T 044 480 20 02